www.qrp4fun.de DLFF-Aktivierungen im Herbst und Winter 2023/2024

15.10.2023 - 24.2.2024
 
Wieder einmal hat die Zeit des Jahres Einzug gehalten, in der es oft kühl und nass ist. Längere Funkaktivitäten im Freien sind somit nicht immer ein Vergnügen. Trotzdem will ich noch ein paar für mich neue DLFF-Gebiete in die Luft bringen. Dieser Bericht wird daher nach jeder DLFF-Aktivierung fortgesetzt. Wenn nicht anders angegeben, kam ein Elecraft KX3 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz. Als Antenne diente eine 19-m-Doublet, die ich als Inverted V an einem 6-m-Mast spannte.
 
DLFF-0973 Peitzer Teiche mit dem Teichgebiet
Bärenbrück und Lasszinswiesen (15.10.2023)
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Nach einer mit 5 °C schon relativ kühlen Nacht sollte die Temperatur bei bewölktem Himmel und einer Windstärke von 3 Bft noch auf 11 °C steigen. Das Wichtigste war jedoch: Es sollte nur mit 40 % Wahrscheinlichkeit regnen. In Summe waren das halbwegs annehmbare Bedingungen.
 
Peitzer Teiche mit dem Teichgebiet Bärenbrück und Lasszinswiesen © BfN Nördlich von Cottbus liegen die Peitzer Teiche mit dem Teichgebiet Bärenbrück und den Lasszinswiesen. Das ≈16 km² große Naturschutzgebiet DLFF-0973 besteht aus 4 kleinen Arealen und einem großem. Laut der Webseite Peitzer Land gibt es die Karpfenfischerei um Peitz bereits seit dem 16. Jahrhundert. Außerdem hat "das größte zusammenhängende Teichgebiet Deutschlands nicht nur eine ökonomische Bedeutung sondern auch eine Wichtigkeit für die Ökologie. Die Teiche sind Brutgebiet für seltene Wasservogelarten. Weiterhin nutzen viele Vögel das Gebiet als Rastplatz während der jährlichen Vogelzüge." Und weiter: "Der Hammergraben, ein ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts entstandener Kanal, führt von Cottbus kommend Spreewasser zum Peitzer Teichgebiet und zum Eisenhüttenwerk."
 
Weg zu den Peitzer Teichen © OpenStreetMap Mitwirkende, CC BY-SA Ich begann den 2,5 km langen Fußweg in das bisher scheinbar nicht aktivierte DLFF-Gebiet am Haltepunkt "Teichland" der Bahnlinie von Cottbus nach Frankfurt/Oder. Durch das größte Areal fließt der schon genannte Hammergraben. Über diesen führen nur relativ wenige Brücken. Eine Brücke gibt es im Norden nahe des Eisenhütten- und Fischereimuseums Peitz. Eine andere Brücke gibt es im Süden an der Maustmühle.
 
Mein Ziel war von Süden kommend eine Position auf einem der schmalen Dämme zwischen den Teichen westlich des Grabens. Jedoch ist der Weg auf dessen Westseite bereits an der Mühle mit einem Tor versperrt. Man kommt nur auf dem breiten Fahrweg an der Ostseite nach Norden. Daher ging ich westlich auf einem anderen Fahrweg (Teichweg) entlang.
 
Panorama - Peitzer Teiche
 
Standort DLFF-0973 Der nächste Weg war jedoch ebenfalls versperrt. Doch ich wollte nicht weiter nach einem Zugang suchen. Daher baute ich auf dem Damm daneben genau hier die Funkstation auf. Den Mast befestigte ich an einem dort vorhandenen Baumstumpf.
 
In 1⅓ Stunden konnte ich auf 20 und 30 m insgesamt 53 QSO loggen, wobei etwas mehr als die Hälfte der QSOs und auch eines zu einer Station an der Ostküste der USA auf 20 m zustande kam. Der über die Teiche wehende Westwind war zeitweise sehr unangenehm. Er war auch der Grund, warum ich die Aktivierung schon nach so relativ kurzer Zeit beendete. Morsen mit klammen Fingern ist ohne Fehler kaum möglich.
 
Blick von der Maustmühle zum Kraftwerk Jänschwalde Eine gute Stelle zum Aufwärmen und zum Stärken ist das Ausflugslokal Maustmühle. Zumindest mir ging es nach 2 Stücken Torte mit Schlagsahne und einer großen Tasse Kaffee schon wesentlich besser. Nebenbei bemerkt: Die vom Ufer des Kaffeegartens aus zu sehenden Gebäude gehören zum Kraftwerk Jänschwalde.
 
Für den Rückweg zum Haltepunkt "Teichland" nutzte ich statt der Straße den Fußweg auf der anderen Seite des Hammergrabens. Von dort zweigt ein Weg zwischen die Teiche ab, an dem es kein Tor gibt. An diese Stelle hier gibt es sogar eine befestigte Uferstelle, eine Art Kai. Außerdem ist diese Stelle nach Süden (zur wärmenden Sonne) hin offen. Trotzdem bietet sie durch die umliegenden Bäume relativ viel Schutz.
 
DLFF-1039 Eiskeller und Spandauer Luchwald (28.12.2023) nach oben
 
Eiskeller und Spandauer Luchwald © BfN Seit Anfang Dezember ist im DLFF-Programm das ≈1,4 km² große Naturschutzgebiet Eiskeller und Spandauer Luchwald DLFF-1039 enthalten. Dieses Gebiet liegt am nordwestlichen Rand des Natura-2000-Gebiets Spandauer Forst DLFF-0861. Das für mich Beste an diesem neuen Gebiet ist aber, dass es sich im Mittel nur ungefähr 3 km von meinem Wohnhaus entfernt befindet und sich somit kurzfristig aktivieren lässt.
 
Der Wetterbericht sagte zwischen den derzeit durchziehenden Winterstürmen eine relativ ruhige, aber leider recht kurze Phase voraus. Es sollte "nur noch" mäßiger Südwestwind mit 4 Bft wehen, der aber in Böen bis 6 Bft auffrischen könnte. Das Wichtigste war jedoch, dass nur mit 10 % Wahrscheinlichkeit Regen fallen sollte. Außerdem würde es bei sonnigem Wetter (Bedeckung ⅛) und Temperaturen von 10 °C relativ mild werden. Daher habe ich die Akkus nachgeladen, die Funkausrüstung in einen kleinen Transportkoffer gepackt und alles auf dem Fahrrad verstaut.
 
Panorama - Blick über die Luchwiese in Richtung Eiskeller
 
Standort DLFF-1039 Als Standort für den Aufbau der Station wählte ich eine am Rand der Kuhlake (einem Wassergraben) hier stehende Holzbank. Sie bietet freie Sicht über die westlich des Luchwaldes liegende Luchwiese. Da es in der Nähe keine passende Befestigung für den Mast gab, bandt ich ihn mit einem Seil an den Lenker des auf den Boden gelegten Fahrrads. Die beiden Antennenäste spannte ich auf der Wiese ab. Der Untergrund war nach den starken Regenfällen sehr sumpfig und weich, doch die Heringe hielten. Den Transceiver stellte ich auf die Bank, bevor ich mich in die Sonne daneben setzte.
 
Der über die Wiese wehende Wind war beträchtlich, sodass ich das Papierlog ordentlich festhalten musste, damit es nicht im Wassergraben hinter der Bank landet. Doch nach 1½ Stunden befanden sich für 20 und 30 m insgesamt 50 QSOs im Logbuch. Neben Stationen aus ganz Europa erreichte ich auf 20 m auch eine Station an der Ostküste der USA. Bevor mir die Finger zu kalt wurden, baute ich die Station ab und trat den kurzen Rückweg an.
 
DLFF-1041 Malchower Aue (10.2.2024) nach oben
 
Malchower Aue © BfN Östlich des Berliner Ortsteils Malchow liegt die 22 Hektar (≈0,2 km²) große Malchower Aue DLFF-1041. Von dem ursprünglichen Niedermoor ist nur noch wenig erhalten. Nach der Entwässerung im 18. Jahrhundert nutzte man es als Wiese. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden an den Rändern Kleingartenanlagen. Einige Jahre wurde Torf abgebaut. Die Abbauflächen im Südosten verfüllte man mit Bodenaushub und Bauschutt. Nach Schließung der Deponie deckte man die Hügel mit weiterem Erdaushub ab. Um die restlichen Niedermoorwiesen, die Torfstiche und den angrenzenden Bruchwald zu erhalten, stellte man alles einschließlich des größeren der beiden Deponiehügel 1995 unter Naturschutz, wie bei Wikipedia nachzulesen ist.
 
Weg in die Malchower Aue © OpenStreetMap Mitwirkende, CC BY-SA Nach einer langen Regenphase sollte es 12 °C warm und wechselnd bewölkt werden. Die Regenwahrscheinlichkeit sollte bei 20 % liegen und leichter Wind mit 2 Bft wehen. In Summe sind das gute Wetterbedingungen für Funkbetrieb im Freien.
 
Ich startete die Wanderung in das scheinbar bisher nicht aktivierte DLFF-Gebiet am Bahnhof Wartenberg. Auf dem Deponiehügel soll es hier einen Aussichtspunkt geben, der das restliche Gebiet um 15 m überragt. Der war jedoch vom Malchower Teichweg aus nicht erreichbar, da der Fuß des Hügel tief überflutet war. Daher ging ich weiter Richtung Norden. Hier gibt es die Möglichkeit, auf die alten Torfstiche, den Bruchwald und den Dorfgraben Malchow zu blicken.
 
Panorama - Blick über die alten Torfstiche und den Bruchwald
 
Station am Malchower Teichweg Da der Weg in diesem Bereich jedoch sehr matschig war, kehrte ich um und wählte einen halbwegs trockenen Platz. Direkt am Weg liegt hier ein umgestürzter Baumstamm. Auf ihm baute ich die Station auf. Den Mast für die Antenne befestigte ich an einem kleinen Baum auf der anderen Wegseite. Diesmal kam ein Elecraft K1 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz. In 1½ Stunden konnte ich auf 17, 20 und 30 m insgesamt 50 Stationen aus ganz Europa erreichen, aber auf 20 m auch eine an der Westküste der USA. Der Weg zurück zum Bahnhof Wartenberg war nur noch 1,7 km lang.
 
DLFF-1033 Biotopverbund Welsengraben (24.2.2024, Teil 1) nach oben
 
Biotopverbund Welsengraben © BfN Nordwestlich der Stadt Gransee erstreckt sich der ≈3 km² große Biotopverbund Welsengraben DLFF-1033. Dieses Gebiet diente einstmals dem Tonabbau. Nach dessen Ende liefen die Abbaugruben (Stiche) voll. Außerdem zählen Fauler See und der verbindende Welsengraben dazu, dem das NSG seinen Namen verdankt.
 
Nach einer klaren und mit 0 °C noch recht kühlen Nacht sollte die Temperatur auf 10 °C steigen. Bei anfangs sonnigem Himmel sollte ein schwacher Südwind mit 3 Bft wehen und erst am späten Nachmittag nennenswerter Niederschlag fallen. Vom Wetter her waren somit gute Bedingungen vorhanden, um das Fahrrad aus dem Keller zu holen und weitere DLFF-Gebiete zu aktivieren. Diesmal nahm ich wieder meinen Elecraft K1 mit.
 
Weg zum Biotopverbund Als Startpunkt für die Aktivierung des 1. Gebiets wählte ich den Bahnhof Gransee. Die Strecke von dort bis zu der als Ziel erkorenen freien Fläche war nur etwa 5,2 km lang. Der Namen Ziegelscheune für die in der Nähe stehenden Gebäude verrät schon, dass dort eine Feldbrandziegelei zur Herstellung von Lehmziegeln existierte. Dahinter liegen die inzwischen zugelaufenen, alten Tonstiche. Zwischen dem kleineren Baumgrabenstich und dem Bösenhagener Stich gibt es eine Grasfläche. An einem kleinen Bereich mit Büschen sollte sich ein Picknickplatz befinden. Den gibt es aber nicht mehr.
 
Panorama - Bösenhagener Stich
 
Station am Bösenhagener Stich Doch dafür gelangt man dort bis zum Bösenhagener Stich. Auf dem hier liegenden Baustamm baute ich die Station auf. Nachdem sich der Antennendraht mehrfach im dort stehenden Weidenstrauch verheddert hatte, befestigte ich den Mast an dem auf den Boden gelegten Fahrrad. In der Sonne sitzend gelangen mir auf 17, 20 und 30 m insgesamt 53 QSOs in alle Teile Europas plus 1 QSO an die Ostküste Nordamerikas. Als Wolken aufzogen und sich der Wind verstärkte, wurde es unangenehm an der großen Wasserfläche. Da ich ohnehin noch ein weiteres Gebiet aktivieren wollte, baute ich nach 1⅓ Stunden die Station ab.
 
DLFF-0925 Gehron-See (24.2.2024, Teil 2) nach oben
 
Gehron-See © BfN Die Strecke bis zum 2. Ziel an diesem Tag war nur etwas 4 km lang. Das ≈2 km² große Naturschutzgebiet Gehron-See DLFF-0925 erstreckt sich nördlich von Gransee. Dieses Areal umfasst den maximal 3 m tiefen Flachwassersee, ein schwimmendes Moor, einen großen nahezu geschlossenen Schilfgürtel sowie die angrenzenden Bruchwäldern und Feuchtwiesen.
 
Weg zum Gehron-See Zwar gibt es am nordöstlichen Ende des Sees eine Wiese innerhalb des NSG, doch die lag mir zu nahe an der stark befahrenen Bundesstraße B96. Besser geeignet ist das der Stadt zugewandte Ufer des Sees. Dort gibt es eine kleinen Bootssteg und eine Kaimauer, die weit genug von der B96 entfernt sind. Direkt daneben stehen auf der Wiese unter anderem ein Vogelbeobachtungsturm und 2 Holzbänke.
 
Panorama - Gehron-See
 
Station am Gehron-See Die hier stehende Bank mit einem Tisch nutzte ich zum Aufbau der Station. Durch die umstehenden, hohen Bäume war ich auf dieser Wiese halbwegs vor Wind geschützt, auch wenn die Bäume noch kein Laub trugen.
Weg zum Bahnhof Gransee Der Weidenstrauch, an dem ich den Mast befestigte, war niedgrig. Dadurch blieben die Drähte nicht in den Ästen hängen. Bequem am Tisch sitzend erreichte ich in 1½ Stunden auf 40 und 30 m insgesamt 44 QSOs zu Europa-Stationen plus 2 zu Stationen an der Ostküste Nordamerikas. Auf 17 m konnte ich keine Verbindung erreichen. Als niemand mehr antwortetet, baute ich die Station ab. Die Strecke vom Seeufer zurück zum Bahnhof Gransee war nur etwa 1,6 km lang.
 
DLFF-1037 Schwarzberge und Spreeniederung (9.3.2024) nach oben
 
Schwarzberge und Spreeniederung © BfN Nördlich von Beeskow erstreckt sich das ≈7 km² große NSG Schwarzberge und Spreeniederung DLFF-1037. Zwar wurde die Spree auch in diesem Flussabschnitt begradigt und so erst für größere Schiffe befahrbar gemacht, jedoch ist dieser Bereich heutzutage keine Wasserstraße mehr. Der Wasserlauf ist aber weiterhin durch Wehre und Absperrungen reguliert. Da man jedoch auf hohe Deiche verzichtete und lediglich die Ufer befestigte, blieben in diesem Gebiet zumindest die natürlichen Altarme und abgetrennten Flussschlingen erhalten. Zusammen mit den umliegenden Grünflächen bilden diese heutztutage Verlandungs- und Niedermoorbereiche, sodass die zusätzliche Einstufung als FFH-Gebiet nicht verwundert..
 
Hinweg zur Spreeniederung© OSM Ich startete am Bahnhof Oegeln. Der insgesamt 10 km lange Weg führte anfangs über die B168 (mit parallelem Fahrradweg) und die B87. Kurz vor der Spreebrücke wechselte ich auf einen breiten Waldweg. Vorbei an der Ragower Ablage erreichte ich den hügeligen nördlichen Bereich des NSGs. Dort liegen der Große Schwarzberg (98 m) und der Kleine Schwarzberg (75 m). Letzterer ist als Kernzone des NSG ausgewiesen und somit jede Art der wirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen. Man kann vom Wegrand der Entstehung eines Stück Urwalds zusehen.
 
Panorama - Schwarzberge und Spreeniederung
 
Station in der Spreeniederung Statt des Wegs über den Sattel zwischen den beiden Bergen, wählte ich den Weg links am Fuß des Kleinen Schwarzbergs entlang. Es wurden 10 °C bei bedecktem Himmel vorhergesagt. Daher suchte ich mir eine Stelle, die gut gegen den mit 4 Bft (in Böen 6 Bft) wehenden Südostwind geschützt war. Am Fuße des hier am Weg stehenden Jagdsitzes baute ich die Funkstation auf. Als Halterung für den Antennenmast nutzte ich den Lenker des auf den Boden gelegten Fahrrads.
 
Rückweg von der Spreeniederung © OSM Der Standort lag direkt am Fuß der dort etwa 35 m hohe, recht steilen Bergflanke des Kleinen Schwarzbergs. Wohl deshalb erreichte ich kaum Verbindungen in Richtung Nord bis Ost. Trotzdem konnte ich auf 17, 20 und 30 m insgesamt 51 QSOs loggen. Da mir zum Ende der Aktivierung hin auf Grund kalter Finger schon einige CW-Gebefehler unterlaufen waren, sah ich nach 1¾ Stunden vor dem technisch noch möglichen Wechsel auf 40 m ab. Statt dessen beendete ich die Aktivität, baute ich die Station ab und trat den Rückweg an. Dafür wählte ich einen mit 12,5 km etwas längeren Weg. Er führte mich über eine Betonbrücke und die Spree nach Raßmannsdorf. Von dort nutzte ich zuerst die Fahrradstraße, über die man im Wald bis nach Radinkendorf gelangt, und dann die Radinkendorfer Straße, die nahezu schnurgerade bis zum Bahnhof Beeskow führt.
 
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