Mit dem Fahrrad rund um Joachimsthal

14. - 29.9.2024
 
DLFF-Logo Mitte September bot sich die Gelegenheit für einen längeren Urlaub. Als Ziel hatte ich mir den kleinen Ort Joachimsthal ausgesucht, der nordwestlich von Eberswalde liegt. Zweck des Aufenthalts war in erster Linie die Erholung. Dazu gehörte, viel mit dem Fahrrad zu fahren und ansonsten einfach die Seele baumeln zu lassen. In dieser Gegend gibt es diverse Seen und Wälder, die sich bei Fahrradtouren ansteuern lassen. Und da sich auch ein Funkgerät mit im Gepäck befand, aktivierte ich meist eines der reichlich vorhandenen DLFF-Gebiete.
  Panorama - Buchenwald in der Poratzer Moränenlandschaft
 

"Der September ist da
und vereint das Wetter des Sommers
mit der Stimmung des Herbstes."
 
Helen Hunt Jackson, aus dem Gedicht "September"


14.9.2024 (Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin DLFF-0029) nach oben
 
Die Anfahrt gestaltete sich relativ schwierig, da es zwischen Berlin und Eberswalde nur einen Schienenersatzverkehr mit Bussen gab, die jedoch keine Fahrräder transportierten. Die zuerst ins Auge gefasst östlich Umfahrung, um so über Wriezen und Bad Freienwalde (Oder) nach Eberswalde zu gelangen, schied aus dem gleichen Grund aus - Schienenersatzverkehr. Da ich jedoch das Fahrrad unbedingt mitnehmen wollte, wurde mir von der Bahn als Alternativstrecke eine Zugverbindung über Kostzyn und Szczecin angeboten - Fahrdauer über 6 Stunden. Daher hatte ich mir im Vorfeld Alternativen angesehen, bei denen ich einen Großteil mit dem Zug und nur ein Stück mit dem Fahrrad zurücklegen musste. Statt der 29 km von Bernau bis Eberswalde entschied ich mich für die 20 km lange Strecke von Groß Schönebeck bis Joachimsthal - bei sonnigem Wetter trotz Reisetasche auf dem Rücken schon fast ein Genuß. Nachdem ich am frühen Nachmittag mit dem Fahrrad in Joachimsthal ankam, kaufte ich unter anderem Lebensmittel für die nächsten Tage ein.
 
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin © BfN Am späten Nachmittag steuerte ich noch den Werbellinsee an - mit Funkstation. Eigentlich wollte ich einem Punkt auf dem dortigen Hügelkamm erreichen, um von dort aus dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin DLFF-0029 aktiv zu werden. Doch irgendwo hatte ich den Abzweig verpasst, sodass ich direkt auf dem Uferweg landete, den Fehler jedoch erst später bemerkte. Das Ufer zählt zwar auch zum DLFF-Gebiet, doch der etwa 50 m aufragende Uferhang befand sich stets in unmittelbarer Nähe.
 
Standort DLFF-0029 Hinter dem Campingplatz Voigtswiese suchte ich mir eine zum Aufbau der Funkstation geeignete Stelle. Diese fand ich hier. Den Mast befestigte ich an den Überresten einer direkt am Wasser stehenden Eiche, deren am Boden liegenden Stamm ich als Abstellfläche für die Station und als Sitzgelegenheit für mich nutzte. Als ich auch nach 1¼ Stunden weder auf 10 noch auf 20 m eine Station erreichen konnte, baute ich die Station wieder ab und trat den Rückweg an. Wieder online sah ich, dass um 1529 UTC ein X4.5 Flare die Erde betroffen hatte und R3 (strong) Radio Blackouts verursachte. Das erklärte die ausbleibenden Antworten sehr gut.
 
15.9.2024 (Buckowseerinne DLFF-0709) nach oben
 
Buckowseerinne © BfN Nach einer mit 9 °C recht kühlen Nacht wurden es 18 °C, bei anfangs sonnigem später bewölkten Himmel und mäßigem (4 Bft) Nordwind mit Böen (6 Bft). Regen sollte mit 10 % am Vormittag und 40 % am Nachmittag fallen. Als Ziel der Fahrradtour hatte ich mit das ≈5 km² große Naturschutzgebiet Buckowseerinne DLFF-0709 ausgesucht. Es umfasst eine Reihe kleiner und größerer Wasserflächen. Auf der Webseite des BfN sind insgesamt 26 verzeichnet, vom namensgebenden Großen Buckowsee im Westen bis zum Britzer See im Osten.
 
Anfangs der Landstraße L23 in Richtung Südosten folgend gelangte ich zur Försterei Voigtswiese. Von dort führen breite Waldwege bis zu einem Tunnel unter der Autobahn A11 hindurch und zum Rand des Naturschutzgebiets. Der Hinweg war nur insgesamt 11 km lang.
 
Panorama - Bültenpfuhl als Teil der Buckowseerinne
 
Standort DLFF-0709 An der Weggabelung hier befindet sich neben einem Hinweisschild eine Sitzbank. Den Mast am Pfahl des Schild befestigt, gelangen mir in 2½ Stunden auf 15, 20 und 40 m insgesamt 22 QSOs, wobei ⅔ auf 20 m entfielen, 1 QSO auf 15 m und der Rest auf 40 m. Auf dem mit 13 km ausgeschilderte Rundweg waren an einem so sonnigen Wochenendtag recht viele Wanderern unterwegs, sodass ich zwischenzeitlich immer wieder kurze Fragen zu meinem Tun beantworten musste.
 
Als die Sonne hinter dicken Wolken verschwunden war und niemand mehr antwortete, baute ich die Station ab und trat den Rückweg an. Ich nutzte bis Blütenberg und weiter bis Golzow Feldwege, bevor es ab Golzow auf der L23 entlang ging (kein begleitender Fahrradweg vorhanden). Die Strecke bis zur Autobahnabfahrt Chorin führt überwiegend an Feldern vorbei, sodass mir der böige Nordwind auf der insgesamt knapp 16 km langen Strecke meist entgegen blies.
 
16.9.2024 (Grumsiner Forst/Redernswalde DLFF-0374) nach oben
 
Grumsiner Forst/Redernswalde © BfN Das bereits am späten Abend des Vortags eingetroffene Regengebiet war erst am späten Vormittag durchgezogen. Die Temperatur stieg nach der mit 13 °C etwas wärmeren Nacht bei stark bewölktem Himmel am Tag trotzdem nur auf 17 °C. Und die Regenwahrscheinlichkeit verringerte sich lediglich von 40 auf 20 %, wobei der mäßige Nordwind (3-4 Bft) mit Böen (6 Bft) den ganzen Tag blies. Erst am frühen Vormittag fuhr ich los. Ziel war das ≈62 km² große Naturschutzgebiet Grumsiner Forst/Redernswalde DLFF-0374. Es erstreckt sich quasi auf der von Joachimsthal aus anderen Seite des Grumsiner Sees.
 
Panorama - Dovinsee
 
Standort DLFF-0374 Innerhalb dieses Areals liegt in unmittelbarer Nähe der Landstraße L239 der Dovinsee. Zwar gibt es von der hier eingezeichneten Sitzbank nur noch ein Brett, doch einen hinsichtlich Aufbaufläche willkommenen Ersatz bot die daneben liegende Buche. Außerdem ließ sich der Antennenmast an einem ihrer dickeren Äste befestigen. Innerhalb von 1¼ Stunde gelangen auf 20 m 22 QSOs zu Stationen in ganz Europa. Von vorhergesagten G3-Sturm als Folge des X4.5-Flares vom 14.9.2024 bemerkte ich nichts. Die Funkbedingungen waren wie schon die Tage davor unruhig.
 
Auf dem etwas mehr als 7 km langen Rückweg zuerst durch den Wald und dann wieder auf der L239 wollte ich einen Kaffee im Restaurant "Leistenhaus am See" trinken. Doch dort ist nur Donnerstags bis Sonntag geöffnet - es war jedoch Montag. Daher kaufte ich mir in Joachimsthal Kuchen und trank den Kaffee im Ferienhaus.
 
17.9.2024 (Fischteiche Blumberger Mühle DLFF-0647) nach oben
 
Fischteiche Blumberger Mühle © BfN Für heute war das Eintreffen alter Frauen vorhergesagt worden, die noch einmal ein paar angenehm warme Tage im Gepäck haben sollten - der Altweibersommer stand vor der Tür. Daher hatte ich mir ein Ziel in größerer Entfernung von Joachimsthal ausgesucht: das ≈3 km² große Gebiet der Fischteiche Blumberger Mühle DLFF-0647. Als ich am frühen Vormittag startete, herrschten bereit 17 °C (am Vortag war dies die Höchsttemperatur). Der Himmel war zwar noch wolkig und es sollte zu 20 % regnen, doch das änderte sich sehr schnell in sonnig und 0 % bei schwachem (3 Bft) Nordostwind.
 
Wanderrastplatz am Ufer des Wolletzsees Für die 17 km lange Fahrradtour nutzte ich wieder die relativ wenig befahrene Landstraße L239. In Glambeck bog ich ab. Dort gibt es hinter der Fahrradkirche (Fachwerkkirche) einen Tunnel unter der Autobahn A11 hindurch. Danach führt der größtenteils asphaltierte Weg quer durch den Wald bis Wolletz. Hat man diesen kleinen Ort hinter sich gelassen, gibt es eine nicht minder angenehm zu fahrenden Fahrradstraße bis zu den Fischteichen.
 
Standort DLFF-0647 Direkt an der Weggabelung gibt es einen Unterstand aus Glas, der jedoch im Schatten lag. Zwar gibt es in der Sonne liegende Wege auf den Deichen zwischen den Fischteichen, doch die darf man laut Schilder nicht betreten (Betriebsgelände). Daher fuhr ich noch ein Stück weiter und baute direkt neben dem breiten Fahrweg am Rand des Naturschutzgebiets hier die Funkstation auf. Dort stehen auf einem etwa 3 m hohen Hügelchen 3 Sitzbänke. Den Mast befestigte ich diesmal am Fahrrad, während die Station und ich Platz auf einer der Bänke fanden. Bequem bei 24 °C zeitweise in der wärmenden Sonne sitzend konnte ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt 14 QSOs erreichen. Eingedenk der relativ langen Rückfahrt baute ich nach 2¼ Stunden die Funkstation wieder ab. Die relativ unruhigen Bedingungen waren den erst in der Nacht eingetroffenen Folgen des X4.5-Flares vom 14.9.2024 geschuldet, der als G4-Sturm den ganzen Tag seine Wirkung zeigte.
 
Für den Rückweg nutzte ich denselben Weg. Da der "Kaffee Konsum" in Wolletz nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet hat und es Dienstag war, fuhr ich bis Glambeck weiter. Die direkt neben der Fahrradkirche liegende Fahrradklause hat noch bis zum Ende der Herbstferien geöffnet und bietet neben Kaffee und selbstgebackenen Kuchen (beides getestet) auch einen kleinen Imbiss an.
 
18.9.2024, Teil 1 (Bollwinwiesen/Großer Gollinsee DLFF-0517) nach oben
 
Bollwinwiesen/Großer Gollinsee © BfN Für diesen Tag hatte ich die Aktivierung zweier DLFF-Gebiete vorgesehen. Als ich am frühen Vormittag bei 9 °C startete, war der Himmel noch bewölkt (20 % Regenwahrscheinlichkeit) und es wehte ein leichter Nordostwind (2 Bft). Zuerst steuerte ich das ≈9 km² große Naturschutzgebiet Bollwinwiesen/Großer Gollinsee DLFF-0517 an. Die bis Friedrichswalde, dem Holzschuhmacherdorf, genutzte Landstraße L23 hat zwar keinen begleitenden Radweg, jedoch war der Verkehr relativ gering. Ab Friedrichswalde nutzte ich die Reiersdorfer Straße bis zum gleichnamigen Ort. Dahinter nutzte ich eine Kopfsteinpflasterstraße, genauer gesagt den parallel führenden Fahrradweg im Wald. Die darüber erreichte Landstraße L100 von Gollin nordwärts bildet schon die Grenze des Naturschutzgebiets. Ich hatte eigentlich vor, mir einen geeigneten Platz am Bollwinsee zu suchen. Doch der am Schilfufer im Wald entlang führende Weg endet an einem abgezäunten Bootshaus - im Schatten wollte ich aber auch nicht sitzen.
 
Panorama - Bollwinwiesen
 
Standort DLFF-0517 Daher fuhr ich fast bis zur L100 wieder zurück und an der Nordgrenze des Gebiets entlang. Über einen der abzweigenden Wege erreichte ich nach insgesamt 15 km die Stelle hier. Ich kam so zwar trotzdem nicht zum See, doch hatte ich zumindest einen guten Blick über die am Waldrand beginnenden Bollwinwiesen. Den Mast befestigte an einer kleinen Eiche. Die Funkstation fand auf dem Gepäckständer des Fahrrads Platz. Die Bedingungen waren mäßig. Eher schleppend konnte ich auf 20 und 40 m insgesamt 15 Stationen erreichen. Da ich noch weiter wollte, schaltete ich nach 2 Stunden die Funkstation aus, baute sie ab und trat bei sonnigem Himmel die Weiterfahrt an.
 
18.9.2024, Teil 2 (Naturschutzgebiet Reiersdorf DLFF-1030) nach oben
 
Reiersdorf © BfN Das zweite Ziel des Tages bildete das 2,5 km² große Naturschutzgebiet Reiersdorf DLFF-1030. Es ist nur wenige Kilometer vom gerade aktivierten Gebiet entfernt. Doch da es direkt an der ohnehin genutzten Straße liegt, bot sich ein Zwischenstopp geradezu an. Indes war es zwar wechselnd bewölkt bei 25 °C und schwachem Nordostwind (2-3 Bft), jedoch mit nur 5 % Regenwahrscheinlichkeit.
 
Panorama - Seebruch/Reiersdorfer See
 
Standort DLFF-1030 Einen geeigneten Platz zum Aufbau der Station fand ich hier. An dieser Stelle liegen ein paar gefällte Bäume, die ich als Sitzgelegenheit und zum Abstellen der Funkstation nutzte. Den Mast für die Antenne befestigte ich am Fahrrad. Diesmal klappte es zügiger. In 1⅔ Stunden konnte ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt 28 europäische Stationen erreichen. Für den Rückweg nutzte ich die schon bekannte Straße bis Friedrichswalde und ab dort wieder die L23 bis Joachimsthal.
 
19.9.2024 (Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde DLFF-0710) nach oben
 
Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde © BfN Nordöstlich von Ringenwalde liegt die ≈6 km² große, gleichnamige Endmoränenlandschaft bei Ringenwalde DLFF-0710. Beim Losfahren war der Himmel noch bewölkt bei 17 °C, im Laufe des Tages wurde es sonnig bei 24 °C, Ich steuerte das Gebiet über die Landstraße L23 und Friedrichswalde an. In Ringenwalde wechselte ich auf die Dorfstraße ab, die bis Julianenhof führt. An der ersten Schutzhütte bog ich auf den nach Götschendorf führenden, gut ausgeschilderten Weg ab. Hinter den seit Jahren nicht mehr für den Personenverkehr genutzten Bahngleisen und insgesamt etwas mehr als 15 km erreichte ich die Schutzhütte hier.
 
Standort DLFF-0710 Als Stationstisch diente das Fensterbrett der Schutzhütte und als Befestigung für den Mast einen kleinen Baum davor. In 2¼ Stunden gelangen mir hauptsächlich auf 20 und 30 m insgesamt 30 QSOs, davon 1 QSO auf 40 m. Für den insgesamt knapp 16 km langen Rückweg nutzte ich den Weg entlang der Nordgrenze des Gebiets bis zur Landstraße L23 nördlich von Ringenwalde. Doch in Friedrichswalde musste ich scharf bremsen, denn dort stand ein laut Nummernschild echter italienischer Eiswagen. Aus den Gesprächen der Kunden konnte ich entnehmen, dass er jeden Donnerstag gegen 15 Uhr dort hält. Nach einem leckeren Eis war der restliche Weg schnell bewältigt.
 
20.9.2024 (Plagefenn DLFF-0605) nach oben
 
Plagefenn © BfN Von Joachimsthal aus in südöstlicher Richtung liegt das ≈11 km² große Naturschutzgebiet Plagefenn DLFF-0605. Ich startete die Fahrradtour am Bahnhof Golzow. Für den etwas mehr als 10 km langen Weg nutzte ich zuerst einen am Waldrand von der Senftenhütter Straße abzweigenden Waldweg, um dann auf einem rechtwinklig abbiegenden, weiteren Waldweg den gut ausgebauten Mühlen- und Golzener Weg Chorin zu erreichen. Eigentlich wollte ich einen Kaffee im Klostercafe trinken, das nur über das Gelände des Klosters zugänglich ist. Das Cafe blieb jedoch auch nach dem Zeitpunkt noch geschlossen, an dem es hätte eigentlich öffnen sollen. Da ich ja noch weiter fahren wollte, sparte ich mir die erworbene Tageskarte für den Nachmittag auf.
 
Gegenüber dem Kloster zweigt der Lieper Amtsweg ab, eine anfangs sehr steile Kopfsteinpflasterstraße. Da es mittlerweile der 2. Amtsweg dieser Qualität ist, den ich kenne, frage ich mich, ob daher der Spruch vom "steinigen Amtsweg" kommt. Zum Glück gibt es einen mehr oder weniger gut befahrbaren Sandstreifen. An der Kreuzung mit dem Holzweg bog ich scharf nach links auf einen Waldweg ab, der sich um die vorhandenen Hügel schlängelt und irgendwann auf die Olbergstraße trifft.
 
Standort DLFF-0605 Noch ein Stück weiter baute ich an der Weggabelung hier die Funkstation auf. Den Mast mit der Antenne befestigte ich an einem Ahornbaum. Der Gepäckträger des möglichst weit von den umstehenden, etwa 20 m hohen Eichenbäumen entfernt aufgestellten Fahrrads diente als Stationstisch. Etwas Abstand zu den Eichen war notwendig, um nicht von einer der herabsausenden Eicheln getroffen zu werden. Bei sonnigen Himmel, anfangs 14 und später 23 °C und nur leichtem (2 Bft) bis mäßigem Ostwind (3-4 Bft) machte das Funken bei 0 % Regenwahrscheinlichkeit eine Freude. Trotzdem baute ich nach 2½ Stunden die Funkstation wieder ab, denn ich wollte ja noch ins Klostercafe. Vorher hatte ich insgesamt 16 QSOs überwiegend auf 20 und 40 m, nur 1 QSO auf 30 m erreicht.
 
Kloster Chorin Kloster Chorin Das Klostercafe hatte mittlerweile geöffnet. Man kann dort richtig Mittagessen - bei mir blieb es bei einem großen Kaffee und Kuchen mit Schlagsahne. Unbedingt zu empfehlen ist, sich die Räume des 1272 hierher verlegten und somit über 750 Jahre alten, ehemaligen Zisterzienserklosters anzusehen. Führungen werden auch angeboten. Dir Rückfahrt zum Bahnhof Golzow war gut gestärkt über die schon bekannten Wege schnell bewältigt.
 
21.9.2024 (Bollwinwiesen/Großer Gollinsee DLFF-0517) nach oben
 
Badestelle am Großen Gollinsee Bollwinwiesen/Großer Gollinsee © BfN Zwar war ich 3 Tage vorher bereits im Naturschutzgebiet Bollwinwiesen/Großer Gollinsee DLFF-0517, doch nur im nördlichen Bereich. Diesmal wollte ich an den im Süden liegenden Gollinsee. Bei sonnigem Himmel, 12 °C und leichtem Ostwind (2 Bft) fuhr ich los. Statt der Straßen über Friedrichswalde und Reiersdorf wählte ziemlich von der L239 ausgehende, gerade durch den Wald führende Wege, bis zum Forsthaus Wucker. Hinter der Judenbrücke bog ich auf einen Fahrweg ab, der ebenso gerade bis Gollin führt. Achtung! Das 500 m lange Wegstück direkt nach der Brücke ist etwas zugewachsen, aber mit dem Fahrrad zu bewältigen. Der an der Brücke liegende Wegweiser in Form eines Steins gibt die Richtung nach Gollin an.
 
Selbstbildnis mit Funkstation Standort DLFF-0517 Nach ziemlich genau 15 km erreichte ich diese Stelle hier. Es ist wohl das Ende eines einstigen Waldwegs, den man sogar gemäht hatte. Diesmal nahm ich mir auch die Zeit für ein Selbstbildnis. Innerhalb von 2½ Stunden konnte ich bequem auf trockenem Moos in der Sonne sitzend insgesamt 18 QSOs überwiegend auf 20 und 40 m, nur 1 QSO auf 30 m erreichen.
 
Bei weiterhin sonnigem Himmel, 23 °C und schwachem Südostwind (2-3 Bft) trat ich den Rückweg auf derselben Strecke an. Für das letzte Stück wollte ich nicht wieder die L239 nutzen und steuerte daher die Verbindungsstraße zwischen Joachimsthal und Forst Joachimsthal an (Verlängerung der Zornsdorfer Straße). Das war ein Fehler, denn das letzte, 1,5 km lange Stück durch den Wald entpuppte sich als kaum befahrbarer Sandweg. Da wäre der Weg zur Straße zwar länger, aber schneller zu bewältigen gewesen. Hinterher ist man immer schlauer.
 
22.9.2024 (Naturentwicklungsgebiet Redernswalde DLFF-0715) nach oben
 
Naturentwicklungsgebiet Redernswalde © BfN Heute war Herbstanfang. Das Wetter ließ sich aber davon nicht beeindrucken. Am frühen Vormittag herrschten bei sonnigem Himmel bereits 11 °C und es wurden 23 °C. Als heutiges Ziel hatte ich mir das Naturentwicklungsgebiet Redernswalde DLFF-0715 ausgesucht. Ich erreichte es nach 13 km über die wenig befahrene Landstraße L239 und Glambeck nach der Brücke über die Autobahn A11.
 
Redernswalder See Nach den als Redernswalde bezeichneten Gebäuden gibt es einen kurzen Weg, der in die Nähe des Redernswalder Sees führt. Zurück auf der Straße ist die Grenze des geschützten Areals gut an den Hinweisschildern an den mit Schranken versehenen, alten Forstwegen erkennbar.
 
Standort DLFF-0715 Ich wählte einen Weg, der mich zu der nicht ganz so dicht mit Bäumen bestandenen Stelle hier führte. Dort liegen ein paar umgestürzte Buchen. Einen der dicken Stämme nutzte ich als Stationstisch und Sitzgelegenheit. Den Mast befestigte ich diesmal wieder am Fahrrad, da in passender Entfernung keine Bäume wuchsen. In 2½ Stunden erreichte ich 29 QSOs, etwa die Hälfte auf 30 sowie auf 20 und 40 m. Den Rückweg absolvierte ich auf demselben Weg, wenn man von einem kleinen Umweg in Glambeck zur dortigen Fahrradklause absieht. Der dort immer angebotene, selbstgebackene Kuchen passt gut zu einer großen Tasse Kaffee.
 
23.9.2024 (Poratzer Moränenlandschaft DLFF-0406) nach oben
 
Poratzer Moränenlandschaft © BfN Für diesen Tag hatte ich eine Fahrradtour durch die Poratzer Moränenlandschaft DLFF-0406 vorgesehen. Das Wetter sollte sich von wechselnd bewölkt bei 12 °C und leichtem Südostwind (1 Bft) am Vormittag auf sonnig bei 23 °C und leichtem Südwind (1-2 Bft) ändern, wobei die Regenwahrscheinlichkeit zwischen 5 und 10 % lag.
 
Für den 13 km langen Hinweg nutzte ich wieder die ruhige Landstraße L239 bis kurz hinter Glambeck. Kurz vor der Brücke über die Autobahn A11 bog ich auf einen Waldweg ab, der mich im großen Bogen durch den südlichen Bereich des Naturschutzgebiets führte. Dort ist innerhalb der NSG-Grenzen ein Naturentwicklungsgebiet ausgeschildert, siehe auch Standortposition weiter unten. Die Karte des BfN (siehe oben) macht jedoch keinen Unterschied.
 
Standort DLFF-0406 Ich entschied mich für die Weggabelung hier, um die Funkstation aufzubauen. Ein dicker Stamm diente als Aufbaufläche und Sitzgelegenheit, während der Mast samt Antenne am Fahrrad befestigt war. Bequem in der zeitweise durch die Bäume dringenden Sonne sitzend, konnte ich insgesamt 18 QSOs zu Stationen in Europa erreichen - etwa zur Hälfte auf 20 und 30 m, aber 1 QSO auch auf 15 m. Da ich mir noch ein weiteres Stück dieses überwiegend mit Laubwald bestandenen Gebiets ansehen wollte, baute ich nach 1½ Stunden die Station wieder ab.
 
Panorama - Kleiner Prüßnicksee
 
Pfuhl in der Poratzer Moränenlandschaft Auf dem knapp 10 km langen Rückweg über Parlow machte ich noch einen kurzen Stopp am Kleinen Prüßnicksee, auch wenn dieser nicht mehr im Naturschutzgebiet liegt. Zwar ist die Strecke nördlich von Schmelze bis zum Ort Parlow mit Kopfsteinen gepflastert, doch lässt sich die "Schmelzer Straße" selbst mit dem Fahrrad recht gut auf dem sandigen Seitenstreifen befahren.
 
24.9.2024 (Buckowseerinne DLFF-0709) nach oben
 
Buckowseerinne © BfN Für diesen Tag wurde für den frühen Nachmittag Regen vorhergesagt. Fahrradfahren im Regen lässt sich noch ertragen, aber Funken im Regen ohne einen Schutz nicht. Daher hatte ich mir eine kurze Tour herausgesucht, die obendrein an einem Bahnhof beginnt. Die Buckowseerinne DLFF-0709 kannte ich zwar schon von der Tour 9 Tage vorher, aber nur den westlichen Teil. Heutiges Ziel war das östliche Ende mit dem Britzer See. Als ich losfuhr, lag die Temperatur bei 12 °C. Der Himmel war wechselnd bewölkt, es herrschte leichter Südwind (1 Bft) und 20 % Regenwahrscheinlichkeit. Mehr als 18 °C bei bewölktem Himmel wurden es nicht, jedoch bei leichtem (1-2 Bft), auf Südwest drehendem Wind und 40 % Regen.
 
Buckowsee Für den 3,7 km langen Weg ab dem Bahnhof Britz (4 Stationen mit der RB63 ab Joachimsthal) nutzte ich die Landstraße L23 (mit begleitendem Fahrradweg) von der Kolonie Britz bis zum Ort Britz. An dessen Ortsausgang zweigt der Blütenberger Weg ab und von diesem nach 250 m ein bis zum See führender Weg durch den Wald. Zwar gelangte ich auf den am Nordufer vorhandenen Weg, doch über den gelangt man nur bis zum Gelände des Anglervereins, dessen großen Parkplatz und ein paar Bootsstege. So richtig schön war es auch am dahinter liegenden, einzigen freien Seezugang nicht.
 
Panorama - Gelände nördlich des Buckowsees
 
Standort DLFF-0709 Die Funkstation baute ich letztlich auf dem nahen Feld hier auf. Die beiden nördlich des Sees verlaufenden, sich kreuzenden Hochspannungsleitungen hatten scheinbar keine Auswirkungen. In 1⅔ Stunden konnte ich 34 QSOs zu Stationen in Europa erreichen, ⅔ auf 40 m, der Rest auf 20 und 30 m.
 
Für den Rückweg nutzte ich denselben Weg. Wieder in Joachimsthal angekommen, kaufte ich schnell noch ein paar Lebensmittel ein, bevor zum vorhergesagten Zeitpunkt der Regen einsetzte.
 
25.9.2024 (Plagefenn DLFF-0605) nach oben
 
Plagefenn © BfN Auch das Naturschutzgebiet Plagefenn DLFF-0605 kannte ich bereits - von der Fahrradtour 5 Tage vorher. Diesmal wollte ich das Gebiet von Südosten aus, also von der von Joachimsthal entgegengesetzten Richtung, auf einem kürzeren Weg erkunden. Am Vor- und frühen Nachmittag herrschten bei bewölktem Himmel und schwachem Südwestwind (3 Bft) Temperaturen zwischen 15 und 19 °C. Als Startpunkt für die Fahrradfahrt hatte ich den Bahnhof Niederfinow gewählt, der nur eine Station mit der RB60 von Eberswalde entfernt ist. Für den etwas mehr als 7 km langen Weg nutzte ich bis zum Ortseingang Liepe die Landstraße L29 (Hebewerksstraße). Dort zweigt gegenüber des Sportplatzes die Choriner Straße ab, die nach den letzten Häuser an Qualität nichts der Lieper Amtstraße nachsteht, auf die sie später tritt. Auch hier sollte man als Fahrradfahrer den sandigen Randstreifen nutzen, um auf dem Kopfsteinpflaster nicht durchgerüttelt zu werden. Der Anfang ist außerdem rechts steil. Nach etwas mehr als 1,3 km auf dem holprigen Abschnitt bog ich ins Naturschutzgebiet ab. Das auch auf diesem Weg vorhandene Kopfsteinpflaster wurde jedoch zunehmend besser befahrbar und war stellenweise nicht mehr vorhanden.
 
Standort DLFF-0605 Ursprünglich wollte ich im Wald an einer Wegkreuzung mit Sitzbank die Station aufbauen. Doch als ich dort angekommen in der Nähe eine Schneise entdeckte, entschied ich mich um und baute die Funkstation hier auf. Wahrscheinlich gab es dort einmal eine oberirdische Stromtrasse. Was durch die beiden Betonpfähle markiert jetzt dort im Boden verläuft, blieb mir unklar. Dem Mast für die Antenne befestigte ich an einem der Pfähle, während ich für die Station den Gepäckträger des Fahrrads verwendete. Diesmal konnte ich auf allen 5 genutzten Bändern (15-40 m) Verbindungen erreichen, wobei der Großteil der insgesamt 15 QSOs auf 30 m entfiel, gefolgt von 20 m. Um nicht von dem angekündigten Regen am späten Nachmittag eingeholt zu werden, baute ich nach 1¾ Stunden die Funkstation ab.
 
Große Lieper Posse Auf dem nur etwas mehr als 6 km langen Rückweg nutzte ich teils andere Wege, die unter anderem an der Großen Lieper Posse, einem kleinen See, vorbei führten.
 
Schiffshebewerke Niederfinow Wieder auf der Landstraße sollte man unbedingt einen Stopp an den beiden im Oder-Havel-Kanal liegenden Schiffshebewerke Niederfinow einlegen. Die Besichtigung beider ist möglich und es gibt dort genügend Gaststätten und Cafes, um den kleinen oder großen Hunger oder Durst zu stillen. Das größere, neue Schiffshebewerk aus Beton wurde 2022 in Betrieb genommen. Durch das alte, vor 90 Jahren erbaute Schiffshebewerk kann man auch Fahrten auf kleinen Fahrgastschiffen unternehmen. Die Abfahrtsstelle der SHW Fahrgastschifffahrt Niederfinow befindet sich direkt am Unteren Vorhafen.
 
Kleiner Tipp: Auf der Fahrt zurück zum Bahnhof Niederfinow sollte man eine gewisse Zeitreserve einrechnen. Ansonsten wird man, wie es mir bei meiner Hinfahrt passierte, an der Klappbrücke über den nur gelegentlich noch genutzten Finowkanal aufgehalten. Bei der Rückfahrt war die Brücke jedoch zu. Und genau als ich wieder am Bahnhof Joachimsthal eintraf, setzte auch der vorhergesagte leichte Regen ein. Doch die Entfernung zum Ferienhaus war sehr kurz und ich blieb weitgehend trocken.
 
26.9.2024 (Fischteiche Blumberger Mühle DLFF-0647) nach oben
 
Fischteiche Blumberger Mühle © BfN Das Naturschutzgebiet Fischteiche Blumberger Mühle DLFF-0647 liegt wesentlich näher an Angermünde als an Joachimsthal. Daher nutzte ich die regenlose Zeit am Nachmittag, um, entgegen der Fahrradtour 9 Tage vorher, das Gebiet von Südosten aus anzusteuern. Zwar war es stark bewölkt bei 16 °C, doch bei mäßigem Südwestwind (4 Bft) mit Böen (6 Bft) sollte nur noch mit 30-40 % Wahrscheinlichkeit Regen fallen. Als Strecke für den etwas mehr als 6 km langen Weg nutzte ich ab dem Bahnhof Angermünde die Gartenstraße, die zur Prenzlauer Straße wurde und schließlich auf die Bundesstraße B198 mündete. Es gibt zu all diesen Straßen einen begleitenden Fahrradweg, doch angenehm zu fahren wurde die Tour erst ab Kerkow und dem dortigen Abzweig nach Görlsdorf. Kurz hinter dem Bahnübergang zweigt der Weg zur Blumberger Mühle (NABU-Informationszentrum und Restaurant) ab, über den man auch zu den Teichen gelangt.
 
Standort DLFF-0647 Um durch einen zwischenzeitlichen Regenschauers nicht beim Funken unterbrochen zu werden, wählte ich den Glasunterstand an der Wegkreuzung hier. Der liegt zwar im Schatten, doch mit viel Sonnenschein war ohnehin nicht zu rechnen. Auf dem dort vorhandene Tisch ließ sich die Station aufbauen und die Bank ermöglichte den bequemen Funkbetrieb im Sitzen. Auf 15, 20 und 40 m konnte ich insgesamt 20 Verbindungen zu Stationen in Europa erreichen. Bevor mich jedoch das für den späten Nachmittag angekündigte, nochmals kurz durchziehende Regengebiet bei der Fahrradfahrt überraschen konnte, baute ich nach 1¼ Stunden die Station ab. Für den Rückweg zum Bahnhof nutzte ich denselben Weg. Der angekündigte Regen traf pünktlich ein, nachdem ich schon eine Weile am Bahnhof Angermünde angelangt war.
 
27.9.2024 (Niederoderbruch DLFF-0717) nach oben
 
Niederoderbruch © BfN Für diesen Tag hatte ich die Aktivierung des Naturschutzgebiets Niederoderbruch DLFF-0717 vorgesehen. Beachten sollte man, dass nur ein Teil des auf den Karten als Niederoderbruch bezeichneten Geländes als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Während der Vorbereitung konnte ich auf den Landkarten keine gegen Regen geschützte Stelle entdecken und war daher auf halbwegs schönes Wetter angewiesen. In der Nacht zog das letzte Regengebiet durch, bevor es am Vormittag sonnig bei 9 °C und mäßigem Südwestwind (4 Bft) mit Böen (6 Bft) und im Tagesverlaub wechselnd bewölkt bei 20 °C und nahezu unveränderten Windverhältnissen werden sollte. Lediglich die Windböen sollten sich auf 7 Bft verstärken.
 
Panorama - Niederoderbruch
 
Lieper Brücke Die Nordgrenze des Naturschutzgebiets ist, bis auf ein paar Quadratmeter um den nördlichen Teil der Lieper Brücke herum, mit dem Nordufer der Oderberger Gewässer identisch und somit nicht zum Aufbau einer Funkstation geeignet. Die neu gebaute Lieper Brücke ist nach mehreren Jahren Bauzeit erst seit 10 Tagen wieder nutzbar. Sie besitzt eine Durchfahrtshöhe von 5,25 m und bietet so auch den erwarteten größeren Schiffen Durchlass. Ich startete die Fahrradtor am Bahnhof Niederfinow. Kurz vor der Klappbrücke über den kaum noch befahrenen Finowkanal zweigt in Richtung Ost die "Atomill" genannte Straße ab. Diese wird später zu einem Weg entlang des Deiches, über den man bis zur Schleuse Liepe gelangt. Dort endet der Finowkanal und beginnt das Naturschutzgebiet.
 
Panorama - Alte Finow und Schöpfwerk Liepe
 
An der Lieper Brücke vorbei gelangte ich zum Schöpfwerk Liepe, das in der Alten Finow liegt. Am dessen Nordufer wollte ich einen Platz zum Funken suchen. Doch auf den meisten Weiden grasten Rinder. Als ich nach 7 km schon fast in Bralitz war, drehte ich wieder um fuhr zur Schleuse Liepe zurück.
 
Standort DLFF-0717 Den Antennenmast befestigte ich am Geländer der erstaunlich stark von Radfahrern genutzten Holzbrücke, die über den Finowkanal führt. Für die Station und mich nutzte ich die hier stehende Sitzbank neben den Wegweisern. Obwohl ich an dieser Stelle halbwegs vor dem Wind geschützt war, hatte ich besonders bei den Böen zu tun, dass Papierlog festzuhalten und trotz Kopfhörer die Gegenstation zu verstehen. Auf 20, 30 und 40 m konnte ich insgesamt 30 Stationen in Europa erreichen, bevor ich nach etwas mehr als 2 Stunden die Station abbaute. Der Rückweg auf dem schon bekannten Weg zum Bahnhof Niederfinow war nur 3 km lang, doch der Wind blaß mir diesmal voll entgegen.
 
28.9.2024 (Kienhorst/Köllnseen/Eichheide DLFF-0515) nach oben
 
Kienhorst/Köllnseen/Eichheide © BfN Zum Abschluss hatte ich mir noch ein nahe liegendes DLFF-Gebiet ausgesucht: das Naturschutzgebiet Kienhorst/Köllnseen/Eichheide DLFF-0515. Das ≈50 km² große Areal besteht, wie der Name schon vermuten lässt, aus 3 Bereichen: westlich die Eichheide, südöstlich der Kienhorst und nordöstlich die 3 Köllnseen. Das Wetter hielt, was er versprach. Vormittags wechselnd bewölkt bei 11 °C mit mäßigem Westwind (3-4 Bft) und Böen (6 Bft). Die Höchsttemperatur betrug 15 °C bei ansonsten gleichen Bedingungen. Zwischenzeitlich wurde es sogar sonnig, bevor am späten Nachmittag für ein paar Minuten leichter Regen fiel. Gute Bedingungen für eine weitere Fahrradtour.
 
Badestelle am Werbellinsee Eichen im Kienhorst Ich nutzte für den etwas mehr als 8 km langen Hinweg anfangs die Landstraße L220 am Werbellinsee entlang. In Höhe der Badestelle "Holzablage Miechen" zweigt ein gut befahrbarer Forstweg ab, der entlang der NSG-Grenze führt.
 
Standort DLFF-0515 Nach etwa 1,5 km bog ich auf einen weiteren Weg ab, der mich schnurstracks zu dem vorher ausgewählten Picknickplatz hier führte. Dieser befindet sich auf einer rund um die Wegkreuzung vorhandenen Lichtung. Als Befestigungspunkt für den Antennenmast musste eine kleine Eiche herhalten. Der Tisch bot ausreichend Platz für die Station. Die Sitzbänke befanden sich für meinen Geschmack so weit vom Tisch entfernt, dass ich die meiste Zeit nur auf deren Kante saß. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn man ansonsten bestenfalls mit einem umgefallenem Baumstamm vorlieb nehmen muss. Auf 15, 20, 30 und 40 m konnte ich insgesamt 22 Verbindungen zu europäischen Stationen erreichen, darunter 1 QSO auf 15 m und der Rest etwa gleichmäßig auf die Bänder verteilt. Nach etwas mehr als 2 Stunden wurden mir jedoch die Finger bei starkem Wind und nur 15 °C in der feuchten Luft des in der Nacht gefallenen Regens so klamm, dass ich die Funkstation abbaute.
 
Auf dem 7 km langen Rückweg fuhr ich zuerst etwa 500 m zurück und dann in nordöstlicher Richtung auf einem Forstweg bis zu einer Schutzhütte an der NSG-Grenze. Von dort aus gibt es nur eine knapp 2 km lange Kopfsteinpflasterstraße, die innerhalb des Waldes keinen Sandseitenstreifen besitzt. An manchen Stellen konnte ich jedoch den zugewachsenen Mittelstreifen nutzen. Gut geschüttelt und von einem kurzen Nieselregen angefeuchtet, traf ich wieder am Ferienhaus ein.
 
29.9.2024 nach oben
 
Bei kühlen 7 °C, aber sonnigem Himmel und leichtem Westwind (2-3 Bft) verließ ich Joachimsthal - diesmal mit der Bahn. Gegen Mittag erreichte ich wieder meine Wohnung, klemmte die Akkus ans Ladegerät und genehmigte mir eine große Tasse Kaffee, bevor ich die Logbücher an den DLFF-Manager sendete.
 
Vor-/Nachbereitung, Statistik und Dankeschön nach oben
 
Als Basislager hatte ich mir das Ferienhaus hier gebucht. Es war zwar wesentlich geräumiger als benötigt, doch einen der vielen, eng nebeneinander stehenden Bungalows in der Feriensiedlung am Grimnitzsee wollte ich nicht mieten.
 
ADFC-Regionalkarte Berlin und Umgebung Für ganz Deutschland gibt es seit langem ADFC-Regionalkarten. Sie bieten neben Tourenvorschlägen auch einige Angaben zur Beschaffenheit der Fahrwege. Für die Vorbereitung der Fahrradtouren nutzte ich die Karten "Uckermark" (2023) und "Berlin und Umgebung" (2021). Die Papierkarten im Maßstab 1:75000 bieten gegenüber den Online-Versionen den Vorteil, dass man stets einen größeren Ausschnitt detailliert sehen kann.
 
ADFC-Regionalkarte Uckermark Zur genauen Planung von Fahrradtouren abseits (!) der ausgewiesenen Fahrradstrecken waren sie jedoch wenig geeignet. So konnte ich beim Netz der Wald- und Feldwege einige Diskrepanzen zwischen den Karten und der Realität feststellen, die besonders bei der etwas älteren Karte hervortraten. Das störte mich jedoch nicht, denn zur Navigation unterwegs nutzte ich ohnehin die auf dem Kartenmaterial von Openstreetmap.org basierenden Karten der App "OsmAnd".
 
Beim Funkbetrieb kam jeweils ein Elecraft KX3 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz. Als Antenne diente eine 19-m-Doublet, die ich als Inverted-V an einem 6-m-Mast spannte. Als Stromversorgung hatte ich stets 2 LiFePo4-Akkus von je 4,5 Ah dabei, einen für den Betrieb, den zweiten als Reserve.
 
Die Screenshots mit den Darstellungen der Schutzgebiete in Deutschland stammen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).
 
Am Ende stehen mehr als 300 km auf dem Rad zu Buche. Außerdem konnte ich bei der teil mehrfachen Aktivierung von 11 DLFF-Gebieten 333 QSOs erreichen: 103 QSOs auf 40 m, 81 QSOs auf 30 m, 143 QSOs auf 20m, 1 QSO auf 17 m und 5 QSOs auf 15 m. Die bei beiden Aktivitäten gewonnenen Erfahrungen und Eindrücke lassen sich jedoch nicht in Zahlen festhalten.
 
QSL-Karte DK3RED Beim WWFF-Programm ist es nicht erforderlich, als Bestätigung für ein QSO eine QSL-Karte zu versenden. Zur Beantragung von Diplomen reicht die große Datenbank, in der die Teilnehmer geführte Verbindungsdaten speichern lassen. Doch da ich in der Regel nicht weiß, ob mein Gesprächspartner ebenfalls diesen Service nutzt oder vielleicht mit dem WWFF-/DLFF-Programm gar nichts am Hut hat und nur aus einem anderen Grund das QSO geführt hat, werde ich in den nächsten Tagen die QSL-Karten ausfüllen und über das QSL-Büro versenden. Ausnahme sind die QSO-Partner, von denen ich in den Vorjahren keine QSL-Karten erhalten habe, weil sie eventuell in keinem Funkverband organisiert sind oder schlichtweg keine QSOs auf diesem Weg bestätigen.
 
Ich danke abschließend all den Funkamateuren, die auf meine bestimmt recht leisen Signale geantwortet haben. Und die Funkamateure, deren Signale ich nicht aufnehmen konnte, vertröste ich auf das nächste Mal mit hoffentlich besseren Ausbreitungsbedingungen.