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Hier finden Sie meine aktuellen Nachrichten und Informationen, die den Amateurfunk betreffen, sowie im Archiv die seit 2004 veröffentlichten Texte. Neue und vor Kurzem geänderte Webseiten sind außerdem im Inhaltsverzeichnis gekennzeichnet.
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DLFF-Aktivitäten im Frühjahr/Sommer 2024
10.5. - 24.8.2024
 
Als es für Funkaktivitäten außerhalb des Shacks wieder angenehm warm war, zog es mich samt Funkstation stärker ins Freie. Wenn nicht anders angegeben, kam ein Elecraft KX3 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz. Als Antenne diente eine 19-m-Doublet, die ich als Inverted-V an einem 6-m-Mast spannte. Die Screenshots mit den Darstellungen der Schutzgebiete in Deutschland stammen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).
 
DLFF-1032 Bärluch (10.5.2024, Teil 1) nach oben
 
Bärluch © BfN Das 1,6 km² große Naturschutzgebiet Bärluch DLFF-1032 liegt nördlich von Luckenwalde. Schutzzweck des durch Senken mit nacheiszeitlichen Niedermoore geprägten Naturschutzgebiets ist laut Verordnung die Erhaltung der Bruchwaldbereiche als Lebensraum wilder Pflanzen, einer Brutvogelfauna sowie einer Tagfalterfauna.
 
Als Startpunkt für den ersten, 8 km langen Teil der Fahrradtour wählte ich den Bahnhof Luckenwalde. Zuerst der Bahnlinie in Richtung Nordwest folgend, bog ich am Ortsausgang auf die Ruhlsdorfer Chaussee ab. Im gleichnamigen Ortsteil wechselte ich auf Waldwege.
 
Krummes Luch Die Grenzen des Naturschutzgebiets sind gut gekennzeichnet. Von den laut Verordnung im NSG vorhandenen, großflächigen Bruchwaldbereichen konnte ich zumindest im südlichen Bereich des NSG nichts entdecken. Statt dessen dominieren dort die in dieser Gegend üblichen Kieferwälder. In der Nähe des Krummen Luchs baute ich hier die Station auf.
 
Station im DLFF-1032 Den Mast befestigte ich am Ast eines gefällten Baumes, der am Wegesrand lag. Die Station wollte ich zuerst auf eine dort ebenfalls liegenden Baumscheiben stellen. Doch nachdem mich beim Näherkommen ein Schwarm hungriger Mücken aussaugen wollte, nutzte ich den Gepäckständer des Fahrrads zum Aufbau der Station. Zum Glück wehte auf dem Weg ein leichter Wind, der eine Vielzahl der Plagegeister fernhielt. Innerhalb der eingeplanten 2½ Stunden erreichte ich 50 QSOs auf 17, 20, 30 und 40 m. Nach dem Abbau der Station setzte ich die Fahrradtour fort. Der Weg bis zum nächsten anvisierten DLFF-Gebiet war nur 9,3 km lang.
 
DLFF-0713 Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg (10.5.2024, Teil 2) nach oben
 
Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg © BfN In der südöstlichen Ecke des Naturparks Nuthe-Nieplitz DLFF-0095 liegt das Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg DLFF-0713. Das 72,2 km² große NSG westlich von Luckenwalde umfasst einen großen Teil des von 1864 bis 1992, also 128 Jahre, durchweg vom Militär als Truppenübungsplatz genutzten Gebiets. Im Hinblick auf möglicherweise noch im Boden liegende Munition, sollte man die ausgeschilderten Wege hindurch nicht verlassen, auch wenn es viele andere, teils kürzere Wege gibt. Auf der Webseite der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ist ein Faltblatt samt Karte verfügbar, in der die sicheren Wege verzeichnet sind.
 
Station im DLFF-0713 Ich gelangte über Berkenbrück und Frankenfelde in dieses Gebiet. Südlich der Landstraße L80 gibt es einen Zugang, über den man zwei Seen erreicht. Der erste ist zumindest vom Weg aus nicht zugänglich, der zweite hingegen schon. Eigentlich wollte ich auf der dort eingezeichneten Bank die Station aufbauen. Doch von dieser gab es kein Zeichen mehr. Daher suchte ich mir an einem um den See führenden Sandweg hier eine Plätzchen. Den Mast befestigte an einer kleinen, direkt am Ufr stehenden Kiefer. Die Station selbst fand wiederum auf dem Gepäckständer des Fahrrads ihren Platz.
 
Die Bedingungen waren gegenüber der Aktivierung 2 Stunden vorher wesentlich schlechter und sie wurden nicht besser. Daher schaltete ich bereits nach 2 Stunden die Station wieder aus. Bis dahin erreichte ich auf 20, 30 und 40 m nur 29 QSOs. Der Rückweg zum Bahnhof Luckenwalde war nur 5,5 km lang.
 
G5-Magnetsturm am 10.5.2024 © GFZ Erst wieder zuhause angekommen entdeckte ich den Grund für die am Ende ausbleibenden Funkverbindungen. Zwar hatte ich vor der Abfahrt noch den neuesten Wetterbericht eingeholt, doch das vom Space Weather Prediction Center publizierte Funkwetter außer Acht gelassen. Die schlechten Ausbreitungsbedingungen waren einem aufkommenden G5-Magnetsturm geschuldet, von dem ich nur die ersten Anzeichen zu spüren bekommen hatte. Im nebenstehenden Screenshot mit dem Kp-Index des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) habe ich die Zeit meiner Aktivierung eingetragen. Der Sturm wütete auch noch am nächsten Tag.
 
DLFF-1030 Reiersdorf (8.6.2024) nach oben
 
Reiersdorf © BfN Zwischen Joachimsthal und Templin liegt das 2,5 km² große Naturschutzgebiet Reiersdorf DLFF-1030. Es befindet sich zwar innerhalb des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin DLFF-0029, zählt jedoch für das DLFF-Programm separat. Das Areal umfasst neben dem Reiersdorfer See die umliegenden Moorbereiche und die sich anschließenden Kiefernbestände. Das Areal wurde unter Schutz gestellt, um den See und die Moore als Lebensraum für akut bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Außerdem untersucht man laut Wikipedia die unbeeinflusste Entwicklung der Kiefernbereiche zu einem standortgerechten Waldökosystemen. Laut Verordnung ist ein Teil des NSG sogar ein Totalreservat.
 
Panorama - Reiersdorf
 
Ich begann den 12 km langen Hinweg der Fahrradtour am Bahnhof Joachimsthal. Anfangs nutzte ich die Landstraße L23 bis Friedrichswalde. Dort angekommen bog ich am Ortsende auf die Reierdorfer Straße ab. Über diese kleine Straße gelangte ich bis Reiersdorf, einem nur aus ein paar Gebäuden bestehenden Ortsteil von Gollin. Südwestlich liegt das NSG. Ein breiter Fahrweg führt an dessen Grenze entlang. Außerdem gibt es um die Freifläche des Reiersdorfer Sees einen Rundweg und im umgebenden Kiefernwald einige Wege. Diesen Wegen scheint gemeinsam zu sein, dass sie stark zugewachsen sind und dass sie trotzdem zeitweise von Autos befahren werden. Daher kam ich recht gut auf einer der beiden schmalen Spuren mit dem Fahrrad entlang.
 
Station im Reiersdorf Auf dem Rundweg baute ich hier die Station auf. An dieser Stelle gibt es zwischen hohen dicken Kiefern eine wohl durch Windbruch entstandene Lichtung. Obwohl ich auf allen Bändern von 15 bis 40 m CQ rief, erreichte ich nur 31 QSOs auf 20 m und nur 2 auf 30 m. Nach 2¾ Stunden schaltete ich den Transceiver aus, baute die Station ab und trat die Rückfahrt an.
 
Ich folgte dem Rundweg und gelangte so wieder nach Reiersdorf. Von dort nutzte ich zuerst ein kurzes Stück weiter die kleine Straße. Statt der augenscheinlich besser befahrbaren Straße nach Gollin bog ich dann jedoch auf eine um 2 km kürzere Strecke ab. Zwar ist diese mit Kopfsteinen gepflastert, doch es gibt einen gut befahrbaren Seitenstreifen. Danach fuhr ich auf der Landstraße L100 weiter nach Ahlimbsmühle. Vor dem Rastplatz zweigt eine asphaltierte Fahrradstraße ab. Diese liegt parallel zum Lübbesee. Nach insgesamt 14 km erreichte ich den Bahnhof Templin-Stadt, dem Ende der Fahrradtour.
 
Wieder zu Hause angekommen, sah ich mir den Kp-Index an. Ich vermute, dass die schlechten Ausbreitungsbedingungen dem am Vortrag wütenden geomagnetischen Sturm der Stärke G2 geschuldet waren, den R2-Radio-Blackouts begleiteten.
 
DLFF-0955 Rietzer See (23.6.2024) nach oben
 
Rietzer See © BfN Südöstlich von Brandenburg an der Havel liegt das Naturschutzgebiet Rietzer See DLFF-0955. Das 11,3 km² große Areal ist auch FFH-Gebiet ausgewiesen. Das NSG umfasst den namensgebenden Rietzer See, den Moor-See, den Strengsee sowie die umliegenden großräumig vermoorten Niederungen, bis hin zum nordöstliche Ufer des Netzener Sees. Als eines der ornithologisch bedeutendsten Brut- und Rastgebiete im Bundesland Brandenburg spielt das NSG insbesondere für Wasser- und Watvögel sowie Wiesen- und Schilfbrüter eine wichtige Rolle. Der Emster Kanal verbindet Rietzer See und Netzener See.
 
Ich begann den Hinweg der Fahrradtour am Hauptbahnhof in Brandenburg an der Havel. Anfangs nutzte ich den Fahrradweg neben der Bundesstraße B101 - keine schöne Strecke, aber bequem. In Schwerzke bog ich auf die Rietzer Straße ab, auf der ich nach 8 km den Ort Rietz erreichte. Dort gibt es hinter der Feuerwehr einen Vogelbeobachtungsturm, an dessen Vorderwand das Naturschutzgebietsschild prangt. Der Turm und der zum Rieter See führende Steg liegen dementsprechend schon innerhalb des NSGs.
 
Panorama - Schilfsaum am Rietzer See
 
Feuchtgebiet am Emster Kanal Ich fuhr jedoch weiter und um das südliche Ende des Rietzer Sees herum. In Prützke bog ich auf einen Feldweg zum Hochwasserdamm ab. Dieser Damm führt anfangs nur am Rand des Naturschutzgebiets entlang und erst später in dieses hinein. Nach weiteren 5,5 km erreichte ich diese Stelle hier. Ich hatte eigentlich vor, auf dem Damm die Funkstation aufzubauen und dabei über den See zu blicken. Doch da der Schilfsaum sehr hoch und breit war, fuhr ich weiter in Richtung Emster Kanal. Am dortigen Schöpfwerk warf ich noch einmal einen Blick zurück auf das Feuchtgebiet.
 
Panorama - Strengsee
 
Station am Strengsee Nach weiteren 3,5 km gelangte ich über die Brücke über den Emster Kanal ans andere Ufer des Kanals und den hier stehenden Vogelbeobachtungsturm am Strengsee. Auf dessen Aussichtsplattform baute ich die Station auf. Die Aussicht war hervorragend, die Funkbedingungen jedoch nicht berauschend. Obwohl ich auf allen Bändern von 10 bis 40 m CQ rief, erreichte ich nur 25 QSOs auf 20, 30 und 40 m. Da ich längere Zeit kein QSO mehr erreichte, schaltete ich nach 2 Stunden den Transceiver aus, baute die Station ab und trat die Rückfahrt an.
 
Für den 11 km langen Rückweg nutzte ich bis und auch nach Trechwitz Fahrwege an Feldern und Wäldern vorbei. Kurz vor Groß Kreutz erreichte ich die Landstraße L86 und nach insgesamt 28 km den dortigen Bahnhof.
 
X-Ray Flux © SWPC Kp-Index © GFZ Als ich wieder zu Hause war, erkannte ich die Ursache für die schlechten Funkbedingungen. Die GEOS-Satelliten hatten einen M9.3-Flare verzeichnet, das laut Space Weather Prediction Center (SWPC) moderate (R2) Radio-Blackouts ergeben sollte. Der Kp-Index des Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) lag hingegen nur bei 3+, also bei wechselhaft.
 
DLFF-0928 Heldbockeichen (29.6.2024) nach oben
 
Heldbockeichen © BfN Im Nordosten der Stadt Potsdam liegt das Flora-Fauna-Habitat und Natura-2000-Gebiet Heldbockeichen DLFF-0928. Es besteht aus 3 Bereichen, die insgesamt knapp 33,2 Hektar groß sind. Den Namen hat das Gebiet von dem in den dort stehenden alten Eichen lebenden Heldbock, der auch als Großer Eichenbock oder Großer Spießbock bezeichnet wird. Dieser Käfer ist akut vom Aussterben bedroht. Er kann eine Körperlänge von 5 cm und mehr aufweisen, die langen Fühler kommen noch hinzu. Trotz ihrer Größe konnte ich keinen dieser Krabbler entdecken.
 
Die beiden nördlichen Teile der Heldbockeichen liegen nur etwa 20 km von meinem Wohnort entfernt. Daher startete ich die Fahrradtour diesmal direkt vor der Haustür. Von Falkensee aus nutzte ich die über Seeburg führende Landstraße L20 und später die Bundesstraße B2. Die L20 besitzt südlich der B5 ein 1 km langes Stück ohne parallel verlaufenden Fahrradweg. Danach kann man bis Potsdam alternativ diesen Weg statt der vielbefahrenen Straße nutzen.
 
Nach der Nedlitzer Südbrücke beginnen die Heldbockeichen. In diesem Bereich sind es dicht mit hohen Bäumen bestandene Waldstücke, durch die weniger Wege führen als auf den Karten verzeichnet sind. Den recht schmalen Hauptweg hier nutzen viele Spaziergänger, sodass an einen ruhigen Funkbetrieb nicht zu denken war. Von einer kleinen, durch einen Windbruch entstandenen Lichtung an einem noch schmaleren, dafür aber menschenleeren Weg hier vertrieb mich der Baulärm aus dem nahen Wohngebiet.
 
Station in den Heldbockeichen Da ich am Rand der durch das Gebiet führenden Straße "Am Jungfernsee" nicht aktiv werden wollte, wechselte ich wieder auf die andere Seite der B2. Einige Bereich des dort liegende Remisenparks gehören auch zum Natura-2000-Gebiet. Daher baute ich hier im Park am schattigen Rand einer Freifläche meine Funkstation auf. Zu beachten ist, dass der Volkspark Potsdam, zu dem der Remisenpark gehört, nur zwischen 5 und 23 Uhr zugänglich ist.
 
Am Vortag gab es einen G4-Sturm, dem an diesem Tag ein G1-Sturm folgte. Wie zu erwarten, waren die Ausbreitungsbedingungen nicht berauschend. Obwohl ich auf allen Bändern von 10 bis 40 m CQ rief, erreichte ich insgesamt nur 20 Verbindungen auf 20 und 30 m. Der Hauptteil der QSOs entfiel auf 20 m, darunter eines an die Ostküste der USA. Nachdem ich fast eine Stunde keine Verbindung mehr erreichte, baute ich nach 2½ Stunden die Station ab. Für die Rückfahrt nutzte ich denselben Weg wie bei der Hinfahrt.
 
DLFF-1034 Stockshof - Behlower Wiesen (7.7.2024) nach oben
 
Stockshof - Behlower Wiesen © BfN Nordwestlich der Stadt Lieberose liegt das knapp 4,9 km² große NSG Stockshof - Behlower Wiesen DLFF-1034. Das Naturschutzgebiet umfasst laut Verordnung ein naturraumtypisches Niederungsgebiet mit ausgedehnten Grünlandbereichen auf Niedermoor und naturnahen Wäldern sowie Fließgewässern und Teichen. Schutzzweck ist die Erhaltung, die naturnahe Wiederherstellung und die Entwicklung wild lebender Pflanzengesellschaften, insbesondere der Frischwiesen und reichen Feuchtwiesen. Außerdem soll die besondere Eigenart des Gebiets aus naturgeschichtlichen und kulturhistorischen Gründen bewahrt werden, um eine gewachsene Kulturlandschaft und den Burgwall im Bereich des Stockshofs zu erhalten. Das Naturschutzgebiet ist außerdem als FFH-Gebiet Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
 
Die Mitnahme eines Fahrrads in der Bahn ist zumindest auf den Hauptstrecken am Wochenende manchmal schwierig. Daher nutzte ich vom Hauptbahnhof in Cottbus bis zum Markt in Lieberose den Bus 21. Dieser lässt sich ohne zusätzliches Entgelt nutzen, wenn man ohnehin ein Brandenburg-Berlin-Ticket hat. Zu beachten ist, dass dieser Bus am Wochenende in jeder Richtung nur 3× pro Tag fährt.
 
Panorama - Behlower Wiesen
 
Station im DLFF-1034 Für den insgesamt 2,5 km langen Fußweg nutzte ich vom Markt bis zum Ortsteil Behlow breite Straßen. Dort beginnt nach den letzten Wohnhäusern ein breiter Fahrweg, der bis zum Rand des Naturschutzgebiets und weiter bis zu den Ortsteilen Damme und Goschen führt. Ich wählte zum Aufbau der Station eine Stelle am Fuß des kleinen Bergs, an der es hier in einer kleinen Einbuchtung einen Picknickplatz gibt. Der hat zwar schon einmal bessere Zeiten gesehen, doch die dick mit Moos bewachsenen Bänke und Tische waren noch ausreichend stabil. Da die Funkbedingungen gut waren, konnte ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt 50 QSOs zu Stationen in ganz Europa und auf 20 m auch eines an die Ostküste der USA erreichen. Auf 17 m konnte ich keine Station erreichen. Da ich nicht den letzten Bus des Tages nutzen wollte, baute ich nach 2⅓ Stunden die Station ab. Diesmal kam ein Elecraft K1 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz. Die Antenne blieb gleich.
 
Ruine der Stadtkirche Lieberose Schloss Lieberose Für den Rückweg nutzte ich dieselbe Strecke. Wieder am Markt in Lieberose angekommen blieb noch etwas Zeit, um zumindest den Ortskern zu erkunden. Die 1825/1826 erbaute Stadtkirche und das um 1750 errichtete Schloss wurden im Krieg beschädigt. Aus den Resten eines Schlossflügels baute man danach Häuser wieder auf. 1975 stürzte der Schlossturm ein, da sich durch den Kohletagebau der Grundwasserspiegel gesenkt hatte. Dadurch standen die stützenden Eichenpfähle nicht mehr im Wasser und waren vermodert.
 
Schloss Lieberose © COTA Group Noch etwas zum Schloss: Das Schloss Lieberose zählt zwar als BRB-032/DL-03570 für das COTA-Programm. Jedoch befindet man sich selbst im nächstgelegendsten Zipfel von DLFF-1034 außerhalb des für eine COTA-Aktivierung zulässigen Umkreises von 1 km. Es ist somit an keiner Stelle möglich, gleichzeitig für beide Programme gültige Verbindungen zu erreichen.
 
DLFF-1092 Streganzer Berg (3.8.2024) nach oben
 
Streganzer Berg © BfN Südwestlich von Storkow (Mark) liegt das 1,6 km² große FFH-Gebiet Streganzer Berg DLFF-1092. Das Areal gehört zum europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000. Zwar liegt das Gebiet innerhalb des Naturparks Dahme-Heideseen DLFF-0046, jedoch zählten beide Gebiete separat für das WWFF-/DLFF-Diplomprogramm.
 
Das Gebiet umfasst den namensgebenden Streganzer Berg als höchste Erhebung einer Endmoränenkuppe. Auf dieser wachsen überwiegend die in dieser Gegend üblichen Kiefern. Eine Besonderheit stellen die artenreichen Blauschillergrasrasen und sarmatischen Steppen-Kiefernwälder dar, also trockene, lichte Kiefernwälder kontinentaler Prägung. Man findet die relativ kleinen Teilflächen überwiegend am steil nach Südwest abfallenden Oberhangbereich. Die Fläche rund um den 94 m hohen Streganzer Berg war lange Zeit militärisches Sperrgebiet.
 
Als Startpunkt für die Fahrradtour wählte ich den Bahnhof Storkow (Mark). Dieser Bahnhof ist per Bahn nur mit der Regionalbahnlinie RB36 erreichbar, in der sich ein Fahrrad fast immer problemlos transportieren lässt. Der kürzeste Weg vom Bahnhof zum Ziel des heutigen Tages führte über die Bundesstraße B246. Hinter Groß Schauen wechselte ich auf die weniger befahrene Straße nach Selchow. Ab dort nutzte ich bis Streganz einen Fahrweg und danach zuerst die Streganzer Dorfstraße und später Waldwege. Da ich nicht beabsichtigte, durch die besonders geschützten Areale des Gebiets zu fahren oder zu laufen, hatte ich mir vorab ein paar Stellen in den sogenannten naturfernen Kiefernforsten ausgesucht.
 
Panorama - Streganzer Berg
 
Station im DLFF-1092 Station im DLFF-1092 Nach insgesamt 11,6 km erreichte ich die obere Kante des hier nur etwa 25 m abfallenden Hangs der Endmoränenkuppe. An dem am Oberhang der Endmoräne vorhandenen Weg scheint es mehrere Jagdhochsitze zu geben, jedenfalls sah ich 2 recht nahe beieinander stehende. Die Station baute ich an diesem hier auf. Den Mast befestigte ich am Fahrrad, da die nächsten Bäume zu weit entfernt wuchsen. Als Stationstisch nutzte ich die Sitzbank auf dem Hochsitz. Dieses Plätzchen hatte den Vorteil, dass ich von den auf dem Boden lebenden Insekten nahezu verschont bliebt. Und die fliegenden Insekten vertrieb der dort oben wehende, leichte Wind.
 
Vorhersage des G2-Sturms am 3.8.2024 Bereits am Abend vorher hatte das Space Weather Prediction Center (SWPC) vor moderaten (R2) Radio-Blackouts gewarnt, die während eines am Mittag oder Nachmittag eintreffenden moderaten G2-Sturms auftreten könnten. Obwohl ich bereits am Vormittag aktiv war, konnte ich anhand der erhaltenen Rapporte die langsam schlechter werdenden Bedingungen beobachten. Zwar fanden auf 20 und 40 m insgesamt 50 Stationen ihren Weg ins Logbuch, darunter eine an der Ostküste der USA. Jedoch gestaltete sich dies am Ende sehr schleppend. Auf 17 und 30 m erreichte ich gar keine Station. Daher baute ich nach 2¾ Stunden die Station ab. Diesmal kam ein Elecraft K1 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz.
 
Für den Rückweg nutzte ich anfangs den breiten Fahrweg den Hang der Endmoräne abwärts. Dieser Weg führt bis zum Weiler Neustadt. Ab dort fuhr ich auf kleinen und ruhigen Straßen bis kurz vor dem Zentrum von Priros. Nach einem kurzen Stück auf der Bundesstraße B246 bog ich direkt hinter der Brücke über die Dahme-Wasserstraße nach Norden ab. Die Dahme lässt sich zwischen Friedrichsbauhof und Dolgenbrodt nur an einer Fußgängerbrücke überqueren. Nördlich von Blossin erreichte ich die Landstraße L39 und nach insgesamt 15 km Friedersdorf (bei Königs Wusterhausen) und den dortigen Bahnhof. Während die Fahrt mit der RB36 bis Königs Wusterhausen problemlos verlief, gestaltete sich zumindest das Durchqueren von Berlin mit der Bahn schwieriger. Als dann am Bahnhof Berlin-Zoo nichts mehr ging, nutzte ich ab dort für den 16 km langen "Restweg" quer durch die Großstadt nach Hause notgedrungen wieder das Fahrrad.
 
DLFF-0957 Luchwiesen (24.8.2024, Teil 1) nach oben
 
Luchwiesen © BfN Nordwestlich von Storkow (Mark) liegt das etwa 1 km² große Naturschutzgebiet Luchwiesen DLFF-0957. Das Areal ist nahezu deckungsgleich mit dem gleichnamigen FFH-Gebiet. Es liegt im Naturpark Dahme-Heideseen DLFF-0046, zählt jedoch separat.
 
Im Bundesland Brandenburg gibt es eine große Anzahl Feuchtgebiete und Luchwiesen, jedoch eine Binnensalzstelle wie diese relativ selten. Laut diesem Steckbrief gibt es nur etwa 100 solcher Stellen. "Das salzige Wasser tritt mit dem Grundwasser zutage. Es resultiert aus bis zu mehreren Hundert Metern mächtigen Steinsalzschichten im Untergrund, die das Zechsteinmeer vor rund 255 Millionen Jahren ablagerte. Die sich fortwährend bewegenden Wasser waschen die Salze aus und transportieren sie. Die undurchlässigen Tonschichten, die das unter Druck stehende und nach oben strebende tiefe Salzwasser von den höheren, Süßwasser führenden Grundwasserleitern trennt, fehlen an den Binnensalzstellen oder wurden während der Eiszeiten ausgeräumt.", so Wikipedia. Und weiter ist dort zu lesen: "Im 17. Jahrhundert bestand auf dem Gelände sehr wahrscheinlich eine Salzsiederei. Anschließend wurde das Gelände als Torfstich und später als Grünland genutzt."
 
Panorama - Luchwiesen
 
In einem Faltblatt sind die Beschreibungen des Wegs sowie der Flora und Fauna des Gebiets enthalten. Der beschriebene Rundweg führt auch durch die im 2. Teil der heutigen Aktivierungen erreichten Wiesen. Ohne eine extensive Nutzung all dieser Flächen wäre die darauf existierende Salzartenflora wohl schon lange verschwunden.
 
Ich begann die Wanderung am Bahnhof Storkow (Mark). Da die Wege kurz waren, blieb das Fahrrad diesmal zu Hause. Nach gerade einmal 0,9 km befand ich mich am Rand der Luchwiesen und nach 1,6 km am Funkstandort. Im westlichen Bereich der Luchwiesen liegt eine Wasserfläche namens Grausche Kiesgrube. Deren Ufer ist Privateigentum des AV (Anglerverband?) Philadelphia. Der Zugang ist laut den aufgestellten Schildern nur Mitgliedern gestattet.
 
Station im DLFF-0957 Ein Stück vorher steht am Rand des breiten, durch die Luchwiesen führenden Feldwegs eine große Weide. Obwohl erst eine Temperatur von 22 °C herrschte, baute ich in ihrem Schatten hier die Station auf. Den Mast mit der Antenne habe ich an einem der unteren Äste festgebunden, der sich noch gut erreichen ließ, ohne im parallel verlaufenden Wassergraben nasse Füße zu bekommen. Die restliche Funkausrüstung baute ich auf der anderen Wegseite auf. Zwar lag die Zweidrahtleitung dadurch ein Stück auf dem Boden, doch selbst als einige Radfahrer darüber fuhren, gab es keine Beeinträchtigungen oder Beschädigungen. Bequem auf einem Klapphocker sitzend konnte auf 20, 30 und 40 m insgesamt 34 Funkverbindungen erreichen. Auf 17 m antwortete niemand auf meine CQ-Rufe. Auffällig war, dass sich fast alle Stationen in einem Umkreis von etwa 1000 km befanden.
 
Da ich an diesem Tag noch ein weiteres DLFF-Gebiet erreichen wollte, baute ich nach 2⅔ Stunden die Funkanlage wieder ab. Inzwischen hatten auch die Mitglieder des AV Philadelphia ihre Arbeiten im Schilf beendet, die kurz nach dem Aufbau der Funkstation begannen. Da ich Kopfhörer nutzte, störten mich die Geräusche der motorbetriebenen Mähgeräte nicht sonderlich.
 
Von der auf der Binnensalzwiese vorhandenen Flora entdeckte ich vom Weg aus zumindest den Strand-Dreizack, dessen charakteristischer Blütenstand gut erkennbar aus der Wiese ragt. Nach weiteren Vertretern, wie Strand-Milchkraut oder Erdbeer-Klee, habe ich nicht gesucht. Vom dort ebenfalls beheimateten Kiebitz, Bekassine, Schilfrohrsänger, Wiesenpieper und Braunkehlchen konnte ich auch nichts entdecken. Der im oben genannten Faltblatt beschriebene Salzweg führte mich weiter über Philadelphia nach Süden in Richtung Groß Schauen.
 
DLFF-0408 Groß Schauener Seenkette (24.8.2024, Teil 2) nach oben
 
Groß Schauener Seenkette © BfN Südöstlich von Storkow (Mark) liegt die Groß Schauener Seenkette DLFF-0408. Das Naturschutzgebiet ist 21,2 km² groß. Es reicht vom Schaplowsee bis zum Bugker See. Das Areal liegt innerhalb des Naturparks Dahme-Heideseen DLFF-0046, zählt jedoch separat. Die Heinz-Sielmann-Stiftung erwarb 6 der insgesamt 8 Seen des Gebiets sowie Teile des umliegenden Lands. Sie ruft seitdem zu Spenden auf, mit denen dieses und andere Gebiete erhalten werden sollen, wie in dieser Broschüre nachzulesen ist.
 
Panorama - Marschallwiesen
 
Salzturm in den Marschallwiesen Nach lediglich 3,4 km war ich bereits im nördlichsten Zipfel des Naturschutzgebiets. Dort gibt es auf den Marschallwiesen am Rand des Schaplowsees in unmittelbarer Nähe des Salzwegs eine als Salzturm bezeichnete Aussichtsplattform. Diese dürfte sich schon aufgrund der Bauhöhe von etwa 8 m gut für die Beobachtung von Vögel und anderen Tieren eignen. In die Landschaft fügt sich der Metallturm meiner Ansicht nach jedoch nicht ein. Station im DLFF-0408 Da die Temperatur bereits auf 30 °C gestiegen war, suchte ich mir einen schattigen Platz. Den fand ich hier. An dieser Stelle gibt es eine Metallbank und ein paar Fahrradständer. Von der wahrscheinlich ursprünglich einmal vorhandenen Informationstafel ist nur noch das Metallgerüst übrig. Es diente mir als Befestigung für den Mast. Die Stationsausrüstung stellte ich auf die Bank, bevor ich mich daneben niederließ. Der Rauschpegel auf den Bändern hatte sich jedoch so stark erhöht, dass ich auf 20, 30 und 40 m insgesamt nur 8 Funkverbindungen erreichte, bevor ich nach einer ¾ Stunde aufgab und die Funkanlage wieder abbaute. An diesem Tag kam wieder ein Elecraft K1 mit 5 W Sendeleistung in CW zum Einsatz und als Antenne die bereits auf dieser Seite mehrmals genannte Inverted-V.
 
Burg Storkow - Ostseite Auf dem 3,2 km langen Rückweg zum Bahnhof Storkow (Mark) machte ich noch einen kleinen Umweg durch die Stadt. Dort befindet sich unter anderem die für das COTA-Programm zählende Burg Storkow (BRB-018/DL-00068). Die bereits 1209 urkundlich erwähnt Burganlagen gehört zu den ältesten im Bundesland Brandenburg. Auf der Südseite kann man noch einige der dicken Mauern der alten Burg erkennen, die die Kriege und Brände der vergangenen Jahrhunderte überstanden haben. Burg Storkow - Westseite Das Gebäude auf der Ostseite gehört zu dem im 17. Jahrhundert errichteten Renaissance-Schloss. Die gesamte Anlage wurde 1978 bei einem Brand völlig zerstört und schien eine Ruine bleiben zu müssen. Doch von 2000 bis 2009 wurden die Gebäude schrittweise wieder aufgebaut. Heutzutage findet man im Westflügel eine Bibliothek und im Ostflügel unter anderem das Café Burgstübchen. In diesem gibt es neben Kaffee auch selbstgemachten leckeren Kuchen gibt - beides ausgiebig getestet. Für einen der ebenfalls angeboteten, lecker aussehenden Eisbecher war ich dann jedoch schon zu voll.
 
Burg Storkow und Schloss Hubertushöhe © COTA Group Außerdem gibt es Luftlinie 3 km von der Burg Storkow entfernt am Südostende von Storkow (Mark) ein weiteres für das COTA-Programm zählende Gebäude: das Schloss Hubertushöhe (BRB-085/DL-04080). Es wurde um 1890 erbaut. Die Zimmer und Teile des Schlosses lassen sich heutzutage für Veranstaltungen, Hochzeiten und Tagungen mieten. Der Schlosspark ist von April bis Anfang Oktober für Parkbesucher kostenlos geöffnet. Für das leibliche Wohl soll die Fischerkate direkt am Schlosshafen Hubertushöhe sorgen - habe ich aber nicht getestet.
 
Bestätigungen nach oben
 
Prinzipiell sind für die Beantragung von DLFF- und WWFF-Diplomen keine QSL-Karten erforderlich. Jeder Funkamateur lässt statt dessen die QSO-Daten in eine Datenbank laden, was ich jeweils in der Woche nach der Aktivierung auch machte. Jedoch weiß ich in der Regel nicht, ob meine Gesprächspartner ebenfalls diesen Service nutzen. Vielleicht haben sie mit dem DLFF- oder WWFF-Programm gar nichts am Hut und das QSO aus einem völlig anderen Grund geführt.
 
QSL-Karte DK3RED Daher habe ich zeitnah nach jeder Aktivierung QSL-Karten ausgefüllt und über das DARC-Büro versendet. Ausnahme waren die QSO-Partner, von denen ich selbst für ältere QSOs bisher keine QSL-Karte erhalten hatte. Bei diesen Funkamateuren nehme ich an, dass sie in keinem Funkverband organisiert sind und daher keine QSL-Karten übers QSL-Büro versenden oder empfangen können. Eventuell bestätigen sie auch generell keine QSOs mit einer QSL-Karte. In beiden Fällen ersparte ich mir das Ausfüllen und Versenden einer QSL-Karte.